Zur Diagnose des diabetischen Fußes findet zunächst ein ausführliches Arzt-Patientengespräch (Anamnese) statt. Der Arzt wird die gesundheitliche Verfassung und die genauen Symptome erfragen. Hat der Betroffene Diabetes mellitus und ist dieser gut eingestellt? Wie stellen sich die Blutzuckerwerte dar? Liegt eine Gefühllosigkeit in den Füßen vor, oder ein Brennen? Hat der Patient Schmerzen beim Gehen? Heilen Wunden verlangsamt? Fühlt sich der Fuß manchmal heiß und geschwollen an? Ist die Empfindlichkeit für Temperatur an den Füßen eingeschränkt? Im Anschluss an dieses Gespräch wird der Arzt zur Diagnose eine genaue Untersuchung des Fußes durchführen.
Wenn der Arzt sich den Fuß genau anschaut, wird er nach kleinen Rissen oder Wunden suchen. Ebenfalls achtet er auf einen etwaigen Pilzbefall oder Infektionen. Risse oder Wunden können möglichweise Krankheitserreger, meist Bakterien, in den Körper lassen und so das Risiko für einen diabetischen Fuß erhöhen. Der Arzt wird außerdem auf die Farbe und die Temperatur der Haut sowie auf trockene Hautpartien oder eine vermehrte Bildung von Hornhaut achten. Wenn der Arzt eine mögliche Infektion vermutet, kann er einen Abstrich an der Wunde vornehmen. Im Labor wird der Abstrich dann unter dem Mikroskop auf Krankheitserreger untersucht.
Eine mögliche Minderdurchblutung kann Einfluss auf die Entstehung eines diabetischen Fußes haben. Auch der Heilungsprozess und die Therapieentscheidungen hängen davon ab, ob eine Durchblutungsstörung vorliegt. Es gibt mehrere Untersuchungen, die den Zustand der Gefäße anzeigen können:
Auch eine Polyneuropathie kann als Ursache für einen diabetischen Fuß infrage kommen. Die Funktion der Nerven wird ermittelt, indem gemessen wird, wie stark der Patient Berührungen und Vibrationen empfinden kann. Hierfür wird z. B. ein Monofilament-Test angewandt. Mit einem Faden aus Kunststoff wird das Empfinden an den Fußsohlen überprüft. Der Arzt drückt dafür mit dem Faden gegen die Fußsohle im oberen Bereich des Fußes, solange bis der Faden abknickt. Spürt der Patient den Faden nicht, deutet dies auf mögliche Nervenschäden hin und bedeutet ein erhöhtes Risiko für einen diabetischen Fuß. Eine schwingende Stimmgabel wird bei der Diagnose eingesetzt, um das Gefühl für Vibration zu ermitteln. Ein Reflexhammer, also ein kleines Hämmerchen, kann die Reflexe anzeigen.
Fedor Singer